Kinder

Morgen ist wieder ein schöner Tag

Es entschädigt für vieles, was so an Dingen an einem gewöhnlichen Alltagstag passiert, wenn man sich am Abend kurz nach dem Gutenachtkuss, aber noch vor dem Kindertürzumachen vollkommen rituell und durchaus lautstark noch einmal gegenseitig versichert:

"Und morgen ist wieder ein schöner Tag."

Und ist die Tür dann zugeknarzt, und fängt dann der Abend noch einmal neu an, dann weiß man, dass das zwar wie eine Floskel klingt, aber keine ist. Denn morgen ist definitiv ein schöner Tag. Er beginnt - zugegeben recht früh - mit ihnen, und er endet mit ihnen.

Was will man denn mehr.

Meerwoche

Erinnerungswürdiges aus dem jüngsten Urlaub, das nicht längst optisch oder audiovisuell archiviert wurde:
  • so eine Ostseeautobahn ist schon was Feines
  • Mama sitzt nächstes Mal nicht vorne, sondern auf der Rückbank, um etwaige warm/kalt, hungrig/durstig, langweilig/überdrehten Kinderanwandlungen noch vor der dann doch irgendwann einsetzenden Fahrerentnervung schleunigst zu bremsen
  • so ein paar Meerspaziergänge mit allen zusammen ist die beste Erholung wo gibt
  • man kann eine Woche lang zu fünft in geschätzten 25 Quadratmetern wohnen
  • Winterurlaub mit kleinen Kindern erfordert ein hohes Maß an An- und Ausziehbereitschaft und -fähigkeit seitens der ja auch noch zu bekleidenden Eltern, bis zu zehnmal und mehr am Tag
  • der Frühstücksraum mit Malecke ist eine klasse Inspiration für zu Hause - meinen die Kinder
  • die Rutsche im Schwimmbad und schräge Ebenen mit ohne Seitbegrenzung im Indoor-Spielplatz halten die Aufmerksamkeit der seeluftbeglückten Eltern hoch. Sehr hoch.
  • die nächsten Jahre erstmal nie wieder ohne Kinder Urlaub machen
  • Danke an die unbekannte ältere Frau, die ihrer ehrlichen Freude über unsere euphorisch planschenden Nichtschwimmer noch Tage später unvermittelt rührenden Ausdruck verlieh
  • Und eins, und zwei, und drei, und vier, und fünf, und sechs, und sieben, und acht, und neun und zehn - ein Hut, ein Stock, ein alter Mann: Vor, zurück zur Seite ran!
Bald ist ja auch wieder Sommer.

Wortneuschöpfungen am Dienstag

Sträußel, das: In der geschriebenen Form ist der Gag schon beim Lesen weg. Ja, es handelt sich nicht um süßkrümeliges Naschwerk, sondern um einen kleinen Blumenstrauß, den ich Tölpel im Zuge der Beseitung einiger atmosphärischen Störungen ihrer Mutter überreichte. Wahrscheinlich wollen die jungen Damen auch bald Sträußel haben, wenn ich mal mit ihnen schimpfe. Na ja.
eilen, sich: Manchmal geht es Charlotte einfach nicht schnell genug. Und um keine kostbare Kinderzeit zu verschwenden, spart sie mal eben kurzerhand ihrer Ansicht nach unnötige Vorsilben ein. Nur um der Welt dann mitzuteilen: "Ich eile mich ja schon."

Das Säuberungseinsatzkommando

Kurz nach zehn ist der richtige Zeitpunkt. Nach einem Uhrenvergleich geht einer von uns ins Bad und besorgt das Equipment. Der andere macht das Flurlicht an, damit wir genug Licht zum arbeiten haben. Leise, aber entschlossen drücken wir die Klinke.

Wir sind drin.

Jetzt muss alles sehr schnell gehen. Schließlich ist es spät, und die Kinder brauchen ihren Schlaf. Also nicht unnötig stören. Einer platziert das Equipment auf dem Kinderzimmerteppich und knippst das plüschig-rote Herzlicht an, der andere kramt weiteres Zubehör aus der kleinen Truhe an der Wand. Jetzt kann es losgehen.

Kinder geweckt, raus aus dem Bett, ohne Zwischenstopp Landeanflug auf den Topf. Vorher Hose hochziehen. Schläfriges Kind nicht umkippen lassen. Der Dinge harren, die da hoffentlich kommen. Begeistert erklären, wie toll man es findet, das alles dahin kommt, wo es hingehört. Hose hoch, Kind schwebt in die Kissen, Decke, Kuss, Licht - raus!

Ja, es ist die Sache mit den Windeln in der Nacht. Und es war uns vorher nie aufgefallen. Aber als wir an besagtem Abend entschlossen ins Zimmer stürmten und gleichzeitig - und ich schreibe gleichzeitig und meine eigentlich "zu einem vollkommen identischen Zeitpunkt" - den Fenstergriff um 180 Grad drehten und die Kinderzimmerfenster schlossen, da sahen wir uns an und mussten so laut es eben noch ging lachen.

Eigentlich fehlt nur, dass wir mal die Zeit für unsere SEK-Einsätze messen und einen besonders schnellen Durchgang danach mit einem enthusiastischem High-Five feiern. Aber so weit wird es nicht kommen. Denn wir haben es fast geschafft.

Schade eigentlich.

Keine Sorgen

Der soeben telefonisch übermittelte Kommentar der Mutter zum Beifahrerverhalten von Tick, Trick und Track unserer Kinder lässt mich sorgenfrei ins Strohwitwer-Wochenende gehen:
Alle drei bekommen eine Eins mit Bienchen.

Wortneuschöpfungen am Donnerstag

Turband, das: Turban-ähnliches Gebilde, welches beim Ausziehen eines Kinderoberteils entsteht, wenn die Klamotte am kindlichen Dickkopf kurz über den Augen festklemmt.
Auto ohne Deckel, das: Ein Cabrio.
Punuckl, der: Freudsche Bezeichnung für den Kobold mit den roten Haaren. Ja, unsere Kinder haben ihren Schnuller noch sehr gerne.

Wortneuschöpfungen am Mittwoch

Aperine, die: Sammelbegriff für sämtliche Apfelsinen- und Mandarinensorten. Beschreibt alles, was orange und rund ist, vor dem Essen gepellt werden muss und nach Vorweihnachtszeit schmeckt. Passend dazu: Ein frisch gepresster Aperinensaft.
rosange: Alle Farbtöne außer lila, wo rot mit drinne is.

Mond statt Marke

Während der Herbstferien sind wir Tageseltern gewesen. Statt nur Jung-Heinrich bevölkerten zudem drei Frolleins unser Leben. Was für ein Heidenspaß!

Und jegliche Bedenken, dass die Ferienfrischlerin aus der Großstadt - Lieschens und Lottis Cousine - ihre Metropolennase zu hoch tragen könnte, verschwanden, als sie meinen schwarzen Pullover kurz betrachtete, dann ihrer Entdeckung präzise Ausdruck verlieh und sich erfreulicherwiese sogleich als modemarkenunwissend outete:

"Da, ein kleiner Mond!"
nike

Brauche nich traurich sein

Papa, wir wollen alleine spielen. Bitte. Brauchst auch nich traurich sein.

Morgenstimmung

Schön, dass die Kinder noch nicht alt genug sind, um mitzubekommen, wenn ihr Vater während des morgendlichen Anziehchaoses ganz versunken und ungestört in der Weltgeschichte rumglurt, weil er sich mal wieder seines Kinderglücks so dermaßen intensiv bewusst wird, dass es schon fast ein bisschen weh tut. Ich weiß nämlich nicht so recht, was ich antworten werde, wenn irgendwann die Frage kommt: "Papa, wasn los?"

Vielleicht sage ich einfach die Wahrheit.

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