Und wieder eine neue Erwachsenheit
Liebe Charlotte,
manchmal schaffst du es doch noch, uns zu erstaunen. Eben noch trödelst du am Frühstückstisch herum und erforschst die Sämigkeit von Marmeladentoast nach dem 45. Kauvorgang. Dabei schäkerst du mit deinem glucksprustenden Bruder, fragst mich, warum ich heute unbedingt arbeiten gehen müsse und balancierst gleichzeitig deine immerhin halbvolle Safttasse auf dem offenen Honigglas. Ein Mann wäre an solch geballtem Multitasking-Unfug glatt gescheitert.
Jedenfalls waren wir recht ungehalten. Wir schickten euch ins Kinderzimmer, um beim Kaffeeaustrinken den Vormittag zu besprechen. Als wir Dich wiedersahen, hattest du dir aus drei noch einzuräumenden Klamottenstapeln auf dem Kinderzimmertisch ein Frühlingsoutfit für den Tag zusammengebastelt und alles fix und fertig schon angezogen. Unaufgefordert. Du fragtest beiläufig, ob alles denn so richtig sei und warum wir bitteschön nix hingelegt hätten.
Wir haben schon einige Erwachsenheiten von Dir erlebt, oftmals in Form einer wundervoll-einmaligen Satzkonstruktion, die wir viel zu selten aufschreiben. Aber heute haben wir wieder mal beide richtig gestaunt. Und später - als ihr längst Euren Tagesgeschäften gegangen seid - waren wir uns einig, dass es kein reines Staunen war, dass uns heute Vormittag im Kinderzimmer befiel. Es war auch ein Scheibe von der Erkenntnis dabei, dass diese Staunereien so schnell nicht wieder aufhören und wohl bald und viel zu schnell darin münden, dass Du Texte wie diesen hier selbst lesen kannst.
Deshalb ist er - man weiß ja nie - auch in Briefform geschrieben.
Dein Papa
manchmal schaffst du es doch noch, uns zu erstaunen. Eben noch trödelst du am Frühstückstisch herum und erforschst die Sämigkeit von Marmeladentoast nach dem 45. Kauvorgang. Dabei schäkerst du mit deinem glucksprustenden Bruder, fragst mich, warum ich heute unbedingt arbeiten gehen müsse und balancierst gleichzeitig deine immerhin halbvolle Safttasse auf dem offenen Honigglas. Ein Mann wäre an solch geballtem Multitasking-Unfug glatt gescheitert.
Jedenfalls waren wir recht ungehalten. Wir schickten euch ins Kinderzimmer, um beim Kaffeeaustrinken den Vormittag zu besprechen. Als wir Dich wiedersahen, hattest du dir aus drei noch einzuräumenden Klamottenstapeln auf dem Kinderzimmertisch ein Frühlingsoutfit für den Tag zusammengebastelt und alles fix und fertig schon angezogen. Unaufgefordert. Du fragtest beiläufig, ob alles denn so richtig sei und warum wir bitteschön nix hingelegt hätten.
Wir haben schon einige Erwachsenheiten von Dir erlebt, oftmals in Form einer wundervoll-einmaligen Satzkonstruktion, die wir viel zu selten aufschreiben. Aber heute haben wir wieder mal beide richtig gestaunt. Und später - als ihr längst Euren Tagesgeschäften gegangen seid - waren wir uns einig, dass es kein reines Staunen war, dass uns heute Vormittag im Kinderzimmer befiel. Es war auch ein Scheibe von der Erkenntnis dabei, dass diese Staunereien so schnell nicht wieder aufhören und wohl bald und viel zu schnell darin münden, dass Du Texte wie diesen hier selbst lesen kannst.
Deshalb ist er - man weiß ja nie - auch in Briefform geschrieben.
Dein Papa
sela - 16. Apr, 22:41
Ach, wie schön!