Puzzle-Spielesets können manchmal
teuer sein.
sela - 11. Sep, 11:24
Aa ätsch baba bäbä Bambi ei heia Heia Hottehü Hotto Kacka Kikeriki Klapperstorch mi Miezekätzchen Muhkuh Muschi Paps Patschhand pfui Piepvogel Pipi pitsch Pöker Pusteblume Putput Quakfrosch Töfftöff Uroma Uropa Wauwau Wehweh winke
Die komplette Liste der vom aktuellen Duden als „Kindersprache“ gekennzeichneten Wörter,
hier gefunden. Der Duden hat allerdings keine Ahnung. Außer
Heia und
winke sagen unsere Kinder sowas alles nicht oder kaum. Und für das sperrige
Uroma und
Uropa haben wir uns das zwar kindische, dafür aber praktische
Omaoma und
Opaopa ausgedacht.
Naja. Trotzdem einer unser bislang größten Eltern-Errungenschaften.
sela - 7. Sep, 18:03
Es ist merkwürdig. Ich bin zweierlei nicht: ein unsicherer Autofahrer und dauerredend. Aber das Lottchen muss heute Nachmittag entweder meinen Fahrstil als sehr gewöhnungsbedürftig oder meine Konversationsintensität als ungenügend empfunden haben. Anders lässt es sich für mich nicht mehr erklären, dass sie nach einer Viertelstunde Fahrzeit ein wenig zögerlich frug:
"Papa wach?"
sela - 25. Aug, 20:33
Seit wir bei unseren Urlaubsfahrten zahlreiche Getreidefelder vor, während und nach der Ernte passiert haben und diese Momente oft eine gute Gelegenheit waren, die Aufmerksamkeit von zwei der drei Kinder etwas länger als einen Wimpernschlag zu binden, existiert in ihren Köpfen die Kausalkette Getreide - Brot - Stulle.
Oder so ähnlich.
Richtig eingebrannt scheint diese Beziehung aber noch nicht zu sein. Heute endete der der obligatorische Getreide-Lerndialog ein wenig anders:
Mama: Und was macht man mit dem Getreide?
Charlotte: Stullen.
Mama (hatte eigentlich Brot erwartet, lacht): Ja, das auch. Was macht man noch mit dem Getreide?
Luise (staubtrocken): Wegschmeißen.
sela - 25. Aug, 20:21
Mittag. Auf dem Tisch: Königs-Spaghetti. Mama hatte sich durch Herrn Mälzer inspirieren lassen, heute feierte das neue Gericht Premiere. Es ist aufgedeckt, die Kerzen brennen, die Erwartungen sind groß, der Appetit noch größer. Fast zeitgleich nimmt die Familie den ersten Happs. Der erste Kommentar kommt von Charlotte. Kurz bevor sie den zweiten Löffel im Mund versenkt hat, bequemt sie sich, der bis dato stolzen Köchin ein gerade noch vernehmbares, nicht sonderlich betontes, dafür aber herrlich lakonisches kann man essen ins erwartungsvolle Gesicht zu pfeffern.
sela - 25. Aug, 20:20
Schäfchen bricht ein Frühstückstoast in zwei Hälften, um eine dem Schwesterlein abzugeben. Eine schöne Geste. Doch offenbar ist sie in der allgemeinen Mengenlehre schon gut bewandert: Es wird nicht irgendeine Hälfte abgegeben. Mit dem Blick eines erfahrenen Juweliers beim Abschätzen eines güldenen Geschmeides scannt sie die Hälften - und das Toast war wirklich fast in der Mitte durchbrochen -, entscheidet sich für die ihrer Meinung nach mächtigere und reicht die andere über den Tisch.
Und ich bilde mir ein, beim anschließenden Anbiss der Knusperbrothälfte für einen kurzen Augenblick ein für das Alter ordentliches Maß an Überlegenheit in Lottis kindlichen Zügen entdeckt zu haben.
sela - 25. Aug, 20:04
25 Euro kostet dem deutschen Durchschnittspaar die Nachrichtenübermittlung jedes seines Kindes,
sagt das Statistische Bundesamt. Was dem Paar die Nachrichtenübermittlung der Eltern kostet, die mit anderen Eltern über Kindersachen debattieren, sagt das Amt nicht.
Vielleicht ist das auch ganz gut so.
sela - 17. Aug, 13:52
Wer sagt eigentlich, dass die jährliche Teppichreinigung etwas Unromantisches sein muss?

sela - 16. Aug, 21:58
Alexander von Schönburg, Chefredakteur von
Park Avenue, im Focus über Weblogs:
Durchschnittsmenschen stellen ihr Durchschnittsleben in unterdurchschnittlicher Qualität ins Internet - filmen ihre Frühstückseier und kommentieren das Verfallsdatum der ranzigen Joghurts in ihren Kühlschränken.
Achso: Mein Joghurt mit der Ecke von heute morgen war noch bis 25. August gültig. Jetzt isser aber weg.
Nachtrag: Alexander von Schönburg
ist jetzt auch weg.
sela - 16. Aug, 10:09
Männer mögen Autos. Auch die kleinen. Männer.
Nicht anders ist es zu erklären, dass Junior-Heinrich neuerdings jedes Stoppen des Familienvans mit nörgeligem Gekrächze quittiert. Und zwar auf die Sekunde.
Auto hält: Bäääääääähhhhhhhhhhhhh! Ampel Gelb, Auto ruckt an, Stille.
Sofort.
So kam es, dass ich die Heimatstadt vorgestern neu entdeckte. Die Frau ging Kinderhosenumtauschen, Heini schrie, Papa fuhr. Und fuhr. Und fuhr. Fuhrfuhrfuhr. Rechts und links und geradeaus. Ich sah Orte, die ich zum letzten Mal in einem anderen politischen System gesehen hatte. Mitten an einem Wochentagsvormittag cruiste ich mit meinem Sohn quer durch die Provinzinnenstadt, das Radio war still, die Sonne schien.
Aber ich fuhr.
Nach einer Viertelstunde - und so groß ist die Stadt nicht - war er eingeschlafen. Ich war theoretisch in der Lage, mit einem Stift und Papier die Stadt topographisch eins-a zu skizzieren. Nur die Kinderhosen, die gab es nicht mehr in der richtigen Größe. Aber ein Mann muss tun, was ein Mann tun muss: Auto fahren. Und sei es, um Ruhe zu stiften. Es war eine seelige Ruhe, eine himmlische.
Doch irgendwann musste ich anhalten.
sela - 15. Aug, 21:42
"Die Freiheit?", fragte sie.
"Nun ja, die Freiheit, wissen Sie, die Freiheit ...!", wiederholte er, indem er eine vage, ein wenig linkische, aber begeisterte Armbewegung hinaus, hinunter über die See hin vollführte.
Thomas Mann,
Buddenbrooks, Dritter Teil, 8. Kapitel.

sela - 10. Aug, 22:44
Als ich so schlendernderweise den Kinderwagen am Ufer des großen Meeres in Richtung Nachmittagssonne schob und alle paar Minuten ob des in konzentrierter Salzwasserluft tief schlummernden Kleinsohns urplötzlich kurz in Melancholie verfiel, da hoffte ich jedes Mal, dass er diese starke Bindung zur offenen See bitteschön doch von seinem Vater erben sollte.
Zwischendurch wichen ich und der Wagen immer wieder mal der einen oder anderen frech vorpreschenden Welle aus. Wir sind aber trotzdem nass geworden.
Schön.
sela - 9. Aug, 23:41