Horror im Kinderzimmer

Geht ganz einfach:
  • man produziere eine alltägliche Eltern-Kind-Idylle, so mit Liebsein, Späßchen machen, ein paar Streicheleinheiten, Vögelgezwitscher und nasekitzelnden Sonnenstrahlen
  • auf emporkriechende Kindsmüdigkeit reagiere man souverän mit sofortigem Abdunkeln des Raumes und weiteren ritualisierten Einschlafsvorbereitungen, z.B. Kind ins Bett legen
  • abschließend ziehe man die Spieluhr auf und schicke sich an, aus dem Raum zu schweben
  • weil die Spieluhr nicht funktioniert, verberge man seine aufkommende Nervosität und suche schleunigst die natürlich parat liegende Ersatzspieluhr
  • dass die Ersatzspieluhr natürlich nicht parat liegt, sollte man nicht durch lautstarkes Fluchen kundtun
  • weil man im Halbdunkel endlich irgendwann auf die Ersatzspieluhr getreten ist, kann man den plötzlichen Fußschmerz gerne mit exzessivem Indiefaustbeissen absorbieren
  • und jetzt der wahre Horror: nach dem Aufziehen der Ersatzspieluhr löst die Erstuhr ihre Spielblockade, und es bimmelt zweistimmig. Da leider die Melodien zwei recht unterschiedliche sind, entsteht ein Klanggebilde, das in seiner unheilvollen Gegenläufigkeit jedem dahergelaufenen Suspense-Thriller eine zweieinhalbfache Gänsehaut aufs Zelluloid zaubern würde.
Also nicht, dass mir das mal passiert wäre.
jette (Gast) - 8. Dez, 18:31

Geht auch gut im Schlafraum der Kita, wenn (wie neulich) drei von sechs Kuscheltieren (unterschiedliche) Aufzieh-Musik machen können und das auch gleichzeitig tun.
(Die Kinder machen das mit Absicht.)

sela (Gast) - 9. Dez, 09:26

Friedhof der Kuscheltiere, sozusagen.

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